Bewertung: 5 / 5

Stern aktivStern aktivStern aktivStern aktivStern aktiv
 

Noch etwas müde vom gestrigen Abend in Oberhausen, aber schon wieder voller Erwartung auf Seminos wundervolle Stimme sind wir in der Lanxess Arena angelangt. Viel zu früh, aber nicht die Ersten. Wir treffen uns mit Karola und Holger und können auch einige Fans aus dem Club in Niederösterreich begrüßen. Was für Menschenmassen.

Ich sitze diesmal direkt vor der Bühne und beim Fallen des Vorhangs werden wir fasst zugedeckt. Semino, du bist meine Symphonie singend, steht in seinem tollen Outfit auf der Bühne. Die ersten beiden Reihen, sowie viele andere auch stehen auf und begrüßen ihn mit einem frenetischen Applaus. Das Kölner Publikum ist eben temperamentvoller als anderswo. Semino strahlt uns an und genießt es sichtlich. Nur eine Stimme hinter mir nölt rum, dass sie nichts sehen kann. Dann sollte sie besser auch aufstehen!

Ich liebe die Lieder in seiner Muttersprache! Bevor er für uns Besame Mucho singt, fragt er, wer heute schon geküsst hat und wir bekommen seine Meinung über dieses Thema zu hören. Er macht das mit sehr viel Witz und Charme und ich lache bis mir die Tränen kommen und die Wimperntusche verläuft. Monika meint ich solle vornehm lachen ohne das die Tusche verläuft aber bei seinen Pointen und seinem Humor lache ich immer aus vollem Herzen. Zu baila morena baila, ein Lied über das Tanzen schwingt er gekonnt die Hüften und macht Tanzschritte. Dann wird ein Flügel auf die Bühne gebracht und er setzt sich davor, nicht ohne vorher noch einmal aufzustehen, sein Jackett wie Frackschöße nach hinten anzuheben, wobei er uns erzählt, das alle großen Pianisten das so machen bevor sie Platz nehmen. Tränen lachen …und dann erklingt - you raise me up, wobei er sich selbst meisterhaft auf dem Klavier begleitet. Super!!

Es folgt o sole mio als Cha cha cha Version, in der er wieder sein komödiantisches Talent beweist, in dem er mitten im Lied ay ay ay ay singt, was so viel wie aua aua heißt, sich zu seinem Schuh herunterbeugt und dem Günter von seinem Hühner Ei erzählt, um dann, als wäre nichts gewesen, weiter zu singen. Bei mir kann schon keine Tusche mehr verlaufen, die hat sich aufgelöst durch das viele Lachen. Er ist aber auch zu komisch. Zu seinem nächsten Lied erzählt er uns die Geschichte von den Cherokee-Indianern und ihren Begräbnisritualen. Semino steht auf einer fasst dunklen Bühne, dann… drei Scheinwerfer mit nebelgleichem Licht direkt über ihm, lassen ihn wie eine Gestalt aus einer anderen Welt wirken, singt er mit ganzem Herzen und sehr sparsamen Bewegungen: “das Herz der Welt, (amazing grace)“ Gänsehautfeeling und Emotion pur….was für eine fantastische Stimme! Der Applaus nimmt fast kein Ende. Seine Ankündigung für Pipi-Pause wird von Klatschen und Gelächter begleitet.


Nach der Pause und zu dem Lied rot sind die Rosen, das von allen mitgesungen wird, nimmt er wieder ein Bad in der Menge. Diesmal kommt er den Gang herunter an dem ich sitze und meine Platznachbarin, die immer mit auf meinem Stuhl sitzt, weil ihrer offensichtlich zu klein ist, versucht noch, ihn zu erreichen, nicht geschafft, dafür herzen, küssen und drücken andere ihn. Ich verkneife mir jegliche Annäherung, winke nur Gaucho zu, der wie ein Schießhund aufpasst, das keiner unseren Lieblingssänger von Rückwärts angreift. Semino nimmt ´s gelassen und erklimmt wieder die Bühne. Es erklingt…no mas Boleros, einer meiner Lieblingslieder, da kann er wieder zeigen, wie einzigartig seine Stimme ist. Dazu tanzt er den Bolero, …wow, Temperament und Gefühl sind hier dicht beieinander, und als er dann den Ton so lange hält, das man denkt gleich bekommt er keine Luft mehr, geht seine Stimme nahtlos zur nächsten Note über. Tosender Zwischenapplaus belohnt so viel können! Dann erscheint wieder Don Ignacio aus Kuba mit seinem Stock und das Spiel von Gestern wiederholt sich. Gott sei Dank, keine neuen Hühneraugen. Er wirbelt mit gekonntem Hüftschwung über die Bühne und verausgabt sich total. Im zweiten Teil der Show sind ein paar spanische Lieder, die mich total begeistern. Zwischendurch bekommt er wie immer Blumen, Geschenke und… natürlich Schokolade. Wenn er die wirklich alle essen würde ….!!

Wir, sein Fanclub Deutschland, haben daher auf Anregung von Monika und Karola eine Aktion gestartet:“ Spenden statt Schenken.“ Den Scheck erhielt er gestern. Nach - ich danke dir und Moliendo Cafe - verabschiedet er sich mit allen seinen Leuten um gleich darauf zurückzukommen, nur mit einer Gitarre in der Hand für sein letztes Lied. Wir stehen natürlich längst wieder vorne vor der Bühne und hoffen auf „Bella Santa Maria“. Und trotz der fast vierstündigen Show, in der er wieder alles gegeben hat, singt er es noch „Bella Santa Maria“. Was für eine Leistung. Einmalig. Fantastisch. Es ist mittlerweile 23.30 Uhr und wir beschließen, heute auf unser Autogramm zu verzichten. Wir gehen nach oben um Nina unsere Grüße an ihn aufzutragen. Der Schlange nach zu urteilen hat er mindestens noch 1-2 Stunden zu tun. Und morgen geht es für ihn weiter. Er sieht etwas müde aus, was er auch kund tut, aber irgendwie scheint das die Fans nicht so zu interessieren. Es sind viele da, die auch schon gestern dabei waren!!! Gaucho steht wachsam neben ihm und passt auf. Wir sprechen kurz mit Nina, und nach einem letzten Blick auf unsere voz unica, fahren wir nach Hause.


Allerdings bin ich etwas traurig, denn ich habe meine goldene Seminobrosche vor der Bühne verloren, und die kann man nicht mehr nachkaufen!!!


Fazit: „ Wir danken Dir“

Kommentar schreiben

Kommentierung beendet! - Bitte neues Kommentar-System benutzen!